Kinder philosophieren

Hallo, ich bin Frau Speer!

Ich bin eine Lehrerin an der Elias-Holl-Schule und mache mir immer wieder gerne Gedanken darüber, was so alles in und mit der Welt passiert …

Sogar so gerne, dass ich gelernt habe, wie das so geht, das „Philosophieren“!

Ich biete regelmäßig die AG „Philosophieren“ für die Schulkinder an:

Einmal in der Woche unterhalten wir uns eine Schulstunde lang über die großen und kleinen Dinge des Lebens. Miteinander Gedanken tauschen kann den Blickwinkel verändern, bei Alltagsproblemen weiterhelfen und auf jeden Fall die eigene Gedankenwelt bereichern!

Hier unsere „Zutaten“ zum Philosophieren:

Zuerst versammeln wir uns im Sitzkreis, so kann jeder jeden sehen und dem Gespräch gut folgen.

So ergibt sich eine runde Mitte – entweder wird diese am Boden auf einem Teppich gestaltet oder es wird ein kleiner Tisch verwendet: Ein farblich passendes Tuch mit Kerze gehört zur Grundausrüstung, oft kommen je nach Thema noch andere Dinge hinzu. Mit Bild-Karten werden Impulse gesetzt und Redeanlässe geschaffen. Reden wir über ein „reales“ Thema, helfen mitgebrachte Gegenstände aus dem Alltag beim Sprechen.

Nicht immer findet alles nur beim Sitzen und Reden statt, manches kann auch aufgeschrieben, gemalt oder in Bewegung umgesetzt werden. Dinge, welche die Kinder beschäftigen, können im Spiel nachgestellt und so behandelt werden.

Das Thema bestimmt der Gesprächs-Leiter (in diesem Fall der Lehrer) und in Vorbereitung dazu wird eine „Gedanken-Karte“ angefertigt: Mögliche Aspekte des Themas werden aufgelistet und miteinander in Zusammenhang gebracht. So kann der Gedanken-Austausch sinnvoll begleitet werden.

Die Bücher im Bild können uns begleiten, müssen aber nicht, die Themen werden frei zusammenstellt. Gerne können auch die Kinder selber Vorschläge einbringen. Manchmal werden auch kurze Geschichten gelesen und wir arbeiten dann zusammen den Inhalt heraus.

Besonders attraktiv für Kinder ist der „Wuschel“, bei vielen bekannt als Rede-Stein: Dieses bunte Gummiteil bekommt immer der momentane Redner, währenddessen hören die anderen zu. So bekommt jeder die gleiche Aufmerksamkeit und jeder kann den Gedanken gut folgen.

Unsere Sanduhr für die letzten fünf Minuten gibt an, dass die gemeinsame Zeit sich dem Ende nähert. Was „unbedingt noch raus muss“, kann so noch eingebracht werden.

In diesem Schuljahr gibt es für die Kinder am Schluss jeder Stunde einen kleinen farbigen (Edel-)Stein – so entsteht ein kleiner „Schatz“ am Ende des Jahres, der als greifbares Andenken an diese Runde erinnert.  

Ich freue mich, dass ich an dieser Schule die Gelegenheit erhalte, dieses spezielle Vorhaben umsetzen zu dürfen – ein weiterer kleiner Baustein für ganzheitliche Bildung!

Und falls wir einmal abweichen von der Philosophie:

„Kein Vergnügen ist so leicht zu haben wie eine gute Konversation. Sie kostet kein Geld, bringt Gewinn, erweitert den Horizont, begründet und pflegt Freundschaften und lässt sich in jedem Alter und so gut wie jeder gesundheitlichen Verfassung genießen.“

Robert Louis Stevenson